Der Vortrag fand im Zuge der Ringvorlesung zu Designgeschichte(n) statt und wurde von Prof. Dr. Gerhard Schweppenhäuser organisiert. Inhaltlich ging es um postmoderne Strömungen im Design, die exemplarisch anhand von Charles Venturi und Denise Scott, Superstudio, Studio Alchimia und Memphis veranschaulicht wurden. Kennzeichnend für die postmoderne Reflexion waren Zweifel an bislang unhinterfragten Grundannahmen und Kritik an überholten Vorstellungen der Moderne. Nach der Euphorie der Massenproduktion und des Zweckrationalismus bildeten sich Risse….die glatte Fassade der Moderne begann zu bröckeln. Ein spezifisches Unbehagen gegen jene auf Gewissheit, Konsenz und Determination sich stützende Pfeiler moderner Ansichten trat ein. Man nahm eine distanzierte Perspektive ein, in der Individualität, Heterogenität, Emotionalität und Widersprüchlichkeit fokussiert, aber auch ein Bewusstsein dafür entwickelt wurde, wie wir unseren Alltag immer wieder aufs neue konstruieren und mit Bedeutungen aufladen. Zudem wurde die kapitalistische Gesellschaft in Frage gestellt und eine Kritik am Konsum immer lauter. Designer:innen wollten nicht mehr nur Zuspieler der industriellen Produktion sein. Sie sahen sich gesellschaftlichen Themen verpflichtet. Es entwickelten sich offene Konzepte zwischen Design, Architektur, Malerei und Bildhauerei, die expressive Entwürfe erlaubten. Die postmoderne Bewegung eröffnete Freiräume für kulturelle Komplexität und Heterogenität, die der Phantasie keine Grenzen setzte!